WB Dokumentation Obersalzberg
Die Grundidee des Projekts besteht darin, eine subtile, fließende Verbindung von Architektur und Landschaft zu generieren. Die Erweiterung der Dokumentation gliedert sich in das bestehende Landschaftsgefüge ein und schmiegt sich entlang des Carl-von Linde-Höhenwanderwegs zurückhaltend in die vorhandene Topografie. Die Außenerscheinung orientiert sich an den historischen Stützmauern, welche die letzten sichtbaren Zeugen der ehemaligen Anlage im Sperrgebiet sind. Der größte Teil der neuen Dokumentation ist unterirdisch geplant. Mittels „Landschaftsschlitzen“ wird die bis dato unsichtbare Anlage im Berg ans Tageslicht gebracht und das neue Foyer bzw. Teile der Aussstellung natürlich belichtet. Die Neubauten sollen mittels Ihrer architektonischen Gestaltung keine Konkurrenz zu den historischen Bauten darstellen, sondern in zurückhaltender und moderner, zeitgenössischer Art die vorhandene Bebauung und Landschaft ergänzen.
Zentraler Knotenpunkt der Gesamtanlage bildet das neue Foyer der Dokumentation, welches Ausstellungbereich, Bildungszentrum, Verwaltung und Bunkerrundführung miteinander verbindet. Durch den Ausbau des ehemaligen Förderstollens wird eine zusätzliche Bunkeranbindung geschaffen, die ein lineares durchgängiges Ausstellungskonzept mit Rundlauf ermöglicht. Über das Untergeschoss der neuen Anlage wird der bestehende Gebäudeteil der Dokumentation in das Gesamtkonzept integriert.
Im Erdgeschoss befinden sich das Foyer, die Ausstellungsbereiche und der Filmraum, im Obergeschoss die Verwaltung. Dadurch entsteht eine klare Gliederung und Trennung der öffentlichen- und privaten Verwaltungsbereiche. Die Seminarräume, Bibliothek und Vertiefungsräume sind Bestandsgebäude als eigenständiger Funktionsbereich untergebracht, können aber auch direkt über das Untergeschoss des Hauptfoyers erreicht werden. Kurze und klare Wegführungen sind ein wichtiger Bestandteil der Gesamtkonzeption der Anlage.
Das Landschaftsbild prägende und ortstypisch vorkommende Natursteinfassaden und Natursteinstützmauern aus Untersberger Marmor, bilden die Vorlage des Materialkonzeptes. Der gesamte Baukörper ist in monolithischer Betonbauweise mit gestockter Oberfläche ausgeführt. Der Beton, bestehend aus Farbzement und mit Zuschlagstoff Marmorgestein, soll in seiner Oberflächencharakteristik und Farbigkeit dem im historischen Bestand eingesetzten Naturstein entsprechen. Die Homogenität des Gebäudes wird im Inneren durch Terrazzoböden und die gestockten eingefärbten Betondecken verstärkt.
Die dunkel gehaltene Rückwand des Foyers bildet den Kontrast und rahmt sämtliche erforderlichen Sondernutzungen in ein einheitliches Bild.